Gerade Kanten, spannungsvolle Bögen, gewölbte und ebene Flächen kennzeichnen Winni Schaaks minimalistische Körper. Ihre Formen sind klar und ausgewogen. Teils erinnern sie an Gebäude, teils an Kreaturen. Winni Schaaks kleinformatige wie auch seine monumentalen Schweißkonstruktionen wirken kraftvoll und leicht zugleich, und das trotz der Schwere ihres Materials: Bronze oder Edelstahl, meist aber der wetterbeständige Cortenstahl. Dessen feinporige, gerostete Oberfläche hat eine warme, lebendige Ausstrahlung.

Die kubischen Formen des Kopfkartons erhalten durch Biegungen, Drehungen und Durchbrechungen eine enorme Komplexität. Jede Fassung überrascht den Betrachter mit unerwarteten Ansichten. Die Körper irritieren, lassen sich nicht erklären. Horizontale und vertikale Geraden tauchen nicht auf, statt dessen sind die Linien und Flächen der Kopfkartons wie auch bei der Serie Perspektiv und Spalt aus dem rechten Winkel gekippt. Winni Schaak spielt mit der Perspektive, lässt seine räumlichen Körper als Flächen erscheinen – erreicht damit eine zweidimensionale Dreidimensionalität.

 

Cornelia Wichtendahl