Seit Jahren malt Dieter Götze Industrie­bil­der. Dabei ist ihm sowohl die detaillierte Dar­stellung ganzer Industrieanlagen, als auch der Blick auf einzelne Maschinen oder Teile von ihnen wichtig.

Götze sieht und malt die Seiten unserer Ge­sell­schaft, die am Umschlagpunkt von der Herkunft zur Zukunft steht. Er erkennt, dass unser Zeitalter nicht nur eines der „Ent­sorgungsdeponien“ sondern zugleich eines der „Verehrungsdeponien der Museen“ ist. So wird aus der Ästhetik des Verfalls durch Stillstand in seinen Bildern auch der Wert der Vergangenheit für humane Gestaltung der Zukunft sichtbar gemacht.

Während Götze beim Betrachten von In­dus­trieanlagen geradezu fasziniert vom Geist der hohen Ingenieurskunst ist, beschwört er in seinen Islandbildern ganz andere Geister. Nach der Rückkehr von einer Islandreise ließ er die Eindrücke des Landes noch einmal Revue passieren. So entstanden die Bil­der der Trol­le, Kobolde und Klabauter­män­ner.

Dieter Götze verleiht seinen Arbeiten durch die gewählten Materialien eine sehr intensive Direktheit. Dabei bringt er Eisenstaub oder Eisenfeilspäne auf die Leinwand und überlässt die Arbeit der Luft, Sonne und der Feuchtigkeit.

Eine weitere Zutat, die es dem Künstler an­getan hat, sind farbige Erden.

 

Frank Buchholz

unter Verwendung eines Textes von

Dr. Reinhold Hülsewiesche